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Max von Oppenheim

In der Person Max von Oppenheims vereinen sich mannigfache Interessen und Talente auf außergewöhnliche Weise. Seine Leistungen als Forscher haben zum großen Teil bis heute Bestand. Bei aller Individualität vermittelt sein Lebensweg auch ein Abbild der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Strömungen seiner Zeit, insbesondere des Kaiserreichs.

Biografie

Max von Oppenheim lebte ein außergewöhnliches Leben der unterschiedlichsten Facetten und Karrieren: Er war Forschungsreisender und Abenteurer, Ethnologe und Archäologe, Wissenschaftsmanager und Museumsgründer, politischer Mitgestalter und engagierter Vermittler zwischen Orient und Okzident. Immer wieder kam es Brüchen in seiner Biographie, die Oppenheim veranlassten, sich neu zu erfinden.

In Diensten des Auswärtigen Amtes

Mit Blick auf die deutsche Orientpolitik des Kaiserreichs gibt es wohl kaum eine Person, die einer größeren historischen Fehlwahrnehmung unterliegt als Max von Oppenheim. Weder war er der vielbeschworene Spion und Aufwiegler noch der Vollstrecker einer deutschen Nebenaußenpolitik. Dennoch hat er als Sondergesandter für die Beobachtung der islamischen Welt und besonders als Orientexperte im Auswärtigen Amt zu Beginn des Ersten Weltkriegs sehr wohl eine tragende Rolle gespielt.

Der Forscher

Der Wunsch, als Abenteurer und Reisender die Landschaften des Nahens Ostens zu entdecken und wissenschaftlich zu beschreiben, stand am Beginn von Oppenheims Forscherdasein. Ohne diese Reisen hätte er nicht zu den beiden Themen gefunden, die seine Arbeit über Jahrzehnte bestimmten: der Ethnographie, die ihr Zentrum in der Beschäftigung mit den Beduinen fand, und der Archäologie, die auf die fast beiläufige Entdeckung des Tell Halaf während einer Forschungsreise zurückgeht.

Daten und Ereignisse

Reisen und Ziele

Oppenheims Wunsch, das Morgenland auf eigene Faust zu erkunden, entsprach keinesfalls der romantischen Orient-Schwärmerei eines jungen Aristokraten. Zwar lockten ihn die zu erwartenden Abenteuer, aber vorherrschend war sein Wunsch, einen eigenen Beitrag zur Erforschung der Welt zu leisten.

Bewegte Bilder

Der medialen Wirkung bewegter Bilder war sich Max von Oppenheim schon früh bewusst. Folgerichtig fand sich 1913, als der Westpalast freigelegt und die zerbrochenen Bildwerke der Eingangsfassade wieder provisorisch zusammengesetzt waren, auch ein Kameramann der Messter-Film GmbH am Tell Halaf ein.