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Daten und Ereignisse

Bild: Übergang über den Euphrat

1860

5. Juli: Max Adrian Hubert von Oppenheim kommt in Köln zur Welt.

1864-1866

Georg Schweinfurth erforscht Ägypten und den Ostsudan.

1865–1867

Gerhard Rohlfs durchquert Nordafrika.

1869

Gustav Nachtigal bereist den Sudan und die Sahara, gleichzeitig erforscht Georg Schweinfurth das Gebiet zwischen Nil und Kongo. Der Suez-Kanal wird fertiggestellt.

1870

Heinrich Schliemann gräbt neun Schichten des antiken Troja aus und findet den Schatz des Priamos.

1871

18. Januar: Nach dem Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg wird der preußische König Wilhelm I. im Spiegelsaal von Schloss Versailles zum deutschen Kaiser ausgerufen.

1878

Auf dem Berliner Kongress vermittelt das Deutsche Reich in der Balkanpolitik.

1879/80

Beim 15. Ulanen-Regiment in Straßburg leistet er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger.

1881

Oppenheim wechselt an die Berliner Universität.

1882

Auf Veranlassung seines Vaters kehrt er nach Köln zurück und setzt seine Studien bei einem Repetitor fort.

Großbritannien besetzt Ägypten.

1883

1883 24. Februar: Oppenheim besteht sein Erstes juristisches Staatsexamen in Köln und schließt schon am 1. März die Promotion zum Dr. Jur. in Göttingen ab. Unmittelbar danach beginnt seine Referendarausbildung. Den Winter verbringt er mit Reisen in Italien, Griechenland und Kleinasien.

1883–1891

Die Referendarzeit im Regierungsdienst absolviert Oppenheim an unterschiedlichen Orten: Bergheim bei Köln, Wiesbaden, Rüdesheim und Oppeln. In dieser Zeit macht er persönliche Bekanntschaft mit den Afrikaforschern Gustav Nachtigal und Gerhard Rohlfs.

1884

Beginn der deutschen Kolonialpolitik. Carl Peters gründet die Deutsche Kolonialgesellschaft.

1886

Zum zweiten Mal reist Oppenheim nach Marokko.

1890

Kaiser Wilhelm II. entlässt Reichskanzler Otto von Bismarck. Eine Epoche deutscher Politik geht damit zu Ende.

1891

6. Juni: Oppenheim besteht sein Assessorexamen in Köln.

1892

Im September bricht er in Begleitung von Wilhelm Joest zu seiner dritten Orientreise auf. Den Winter 1892/93 verbringt er in Kairo.

Das erste Teilstück der Anatolischen Bahn von Istanbul nach Ankara wird fertiggestellt.

1893

24. Juni: In Damaskus startet Oppenheim seine Expedition vom Mittelmeer zum Persischen Golf. Danach reist er weiter nach Indien und Deutsch-Ostafrika, wo er ein großes Landgebiet zum späteren Kaffeeanbau erwirbt.

1894

Oppenheims Plan, unter seiner Führung eine deutsche Expedition zum Tschadsee durchzuführen, wird nicht verwirklicht, nachdem ein arabischer Stammesführer das Gebiet erobert hat.

1894-1896

Oppenheim hält sich vorwiegend in Berlin auf und arbeitet an seinem Reisewerk »Vom Mittelmeer zum Persischen Golf.

1895

Er reist nach Konstantinopel und wird dort in Privataudienz von Sultan Abdul Hamid II. empfangen.

1896

Oppenheim wird an das deutsche Generalkonsulat in Kairo attachiert.

1897

Während einer Reise in den Libanon macht er Bekanntschaft mit dem Emir Schekib Arslan.

Zwischen dem Osmanischen Reich und Griechenland kommt es zum Krieg.

1898

Als Begleiter des Prinzen Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha nimmt Oppenheim an einer Reise nach Jerusalem und Trans-Jordanien teil.

Eine anglo-ägyptische Armee schlägt den Mahdi-Aufstand im Sudan endgültig nieder.

Die Orientreise Kaiser Wilhelms II. weckt britische Befürchtungen wegen eines möglichen massiven Engagements des Kaiserreichs in der islamischen Welt. Gründung der Deutschen Orient-Gesellschaft.

1899

Oppenheim unternimmt eine Forschungsreise nach Syrien, Obermesopotamien und in die Osttürkei, auf der er am 19. November den Tell Halaf entdeckt.

Gründung der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen zu Berlin und Beginn der Grabungen in Babylon unter Robert Koldewey.

1902

Oppenheim reist in die USA, um die Auswirkungen des Eisenbahnbaus auf Wirtschaft und Gesellschaft zu studieren.

1903

Der Bau der Bagdadbahn beginnt. Sie soll von Konya in Anatolien nach Bagdad führen und wird mit deutschem Kapital finanziert. Beginn der Ausgrabung in Assur unter der Leitung von Walter Andrae.

1904

Nach einer erneuten USA-Reise legt Oppenheim eine Studie vor, wie durch den Bahnbau in Mesopotamien ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aufschwung gelingen könnte.

Großbritannien und Frankreich beschließen ein Bündnis, die »Entente cordiale«.

1905

Oppenheim ist Delegierter des Deutschen Reiches auf dem 14. Internationalen Orientalistenkongress in Algier. Im Anschluss daran bereist er Algerien und Tunesien.

Während der Ersten Marokko-Krise kommt es zu Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich.

1908

Oppenheim nimmt am 15. Internationalen Orientalistenkongress in Kopenhagen teil.

Beginn der Bauarbeiten für das Berliner Pergamonmuseum.

1910

Am 1. November wird Oppenheim auf eigenen Antrag aus den Diensten des Auswärtigen Amtes entlassen und erhält den Titel »Ministerresident«.

1911

Die Entsendung eines deutschen Kanonenboots nach Agadir löst die Zweite Marokko-Krise aus.

1911-1912

Italienisch-türkischer Krieg: Die osmanischen Provinzen Tripolitanien und Cyrenaika werden italienische Kolonien.

1911-1913

Oppenheim führt seine erste Grabungskampagne am Tell Halaf durch, die reiche Ergebnisse bringt.

1912-1913

Kriege auf dem Balkan. Das Osmanische Reich verliert die Ägäischen Inseln an Griechenland.

1913

Oppenheim bezieht eine herrschaftliche Wohnung am Berliner Kurfürstendamm 203.

Im Osmanischen Reich übernehmen die Jungtürken durch einen Putsch die Macht. Das Reich wird auf dem Balkan in mehrere Kriege verwickelt.

1914

Das Auswärtige Amt überträgt Oppenheim Aufbau und Leitung der Nachrichtenstelle für den Orient (NfO). Im November stellt er seine »Denkschrift betreffend die Revolutionierung der islamischen Gebiete unserer Feinde« fertig.

28. Juni: Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo wird zum Ausgangspunkt des Ersten Weltkriegs.

August: Das Osmanische Reich und das Deutsche Reich schließen einen Bündnisvertrag ab. Im November ruft Sultan-Kalif Mehmed V. den »Heiligen Krieg« gegen die Kriegsgegner aus.

1915

Oppenheim reist nach Konstantinopel; von dort aus lässt er Nachrichtensäle im Osmanischen Reich errichten, in denen Propagandamaterial ausgelegt wird.

Die Schlacht von Gallipoli, eine der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs, endet mit einer schweren Niederlage der Briten und ihrer Verbündeten.

Unter der jungtürkischen Regierung des Osmanischen Reiches werden bei Massakern und Todesmärschen bis zu 1,5 Millionen Armenier ermordet.

1916-1918

Unter Führung des Scherifen Hussein von Mekka kommt es zum Aufstand der Araber gegen die Türken. Im Kampf um einen unabhängigen arabischen Staat werden sie von Großbritannien (Thomas E. Lawrence) unterstützt.

1916

Im geheimen Sykes-Picot-Abkommen teilen Großbritannien und Frankreich die arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches für den Fall einer türkischen Niederlage untereinander auf.

1917

Oppenheim kehrt nach Berlin zurück, um an der Publikation der Grabungsergebnisse und seiner Beduinenforschungen zu arbeiten.

Britische Truppen erobern Bagdad.

1918

Der Erste Weltkrieg endet mit der Niederlage Deutschlands und dem militärischen Zusammenbruch des Osmanischen Reiches.

1920

Im Zuge der Neuaufteilung des besiegten Osmanischen Reiches erhält Frankreich vom Völkerbund die Mandatsherrschaft über Syrien und den Libanon. Großbritannien wird das Mandat über Palästina, Mesopotamien und den kurdischen Nordirak zugesprochen.

1922

In Berlin gründet Oppenheim das Orient-Forschungs-Institut. Es hat seinen Sitz am Savignyplatz 6.

1923

Nach erheblichen Vermögensverlusten während der Hyperinflation gerät Oppenheim dauerhaft in finanzielle Schwierigkeiten.

Der Vertrag von Lausanne legt die Grenzen der modernen Republik Türkei fest. Ihr erster Herrscher Mustafa Kemal Atatürk strebt die Europäisierung des Landes an.

1925

Oppenheim fungiert als Berater in Fragen der exakten Grenzziehung zwischen der Türkei und Syrien.

Ibn Saud, der Anführer des Hauses Saud, erobert den Hedschas.

1927

Es gelingt Oppenheim, eine Sondierungsreise zum Tell Halaf zu finanzieren. Mit der französischen Mandatsregierung vereinbart er die Teilung der Funde.

Kemal Atatürk hält seine große programmatische Rede »Die neue Türkei«.

1929

Oppenheim kehrt zu einer zweiten Grabungskampagne an den Tell Halaf zurück und beginnt gleichzeitig mit Grabungen am Djebelet al-Beida. In Berlin gründet er die nach ihm benannte Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung.

Kursstürze an der New Yorker Börse lösen eine Weltwirtschaftskrise aus.

1930

An Oppenheims 70. Geburtstag öffnet das Tell Halaf-Museum seine Pforten.

Im Oktober wird das Pergamonmuseum eröffnet.

1931

Seine finanziellen Probleme veranlassen Oppenheim, in die USA zu reisen, um einige seiner Tell Halaf-Funde zu verkaufen. Wegen der Wirtschaftskrise (Great Depression) findet er jedoch keine Käufer.

1932

Ausrufung des Königreichs Saudi-Arabien durch Ibn Saud.

1937

Oppenheim verbringt eine mehrwöchige Kur im sizilianischen Palermo.

1939

Zum letzten Mal reist er nach Syrien, aber die französische Mandatsregierung hindert ihn an der Weiterreise zum Tell Halaf und der Wiederaufnahme der dortigen Grabung.

Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen Überfall auf Polen.

1943

August: Die Stiftungswohnung am Savignyplatz wird durch Bomben schwer beschädigt und unbewohnbar. Oppenheim siedelt nach Dresden über. Im November wird das Tell Halaf-Museum durch eine Phosphorbombe zerstört.

Die deutsche Niederlage in der Schlacht um Stalingrad bringt die entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg.

1945

Nach dem Bombenangriff auf Dresden im Februar kommt Oppenheim bei seiner Schwester Wanda von Pocci auf Schloss Ammerland am Starnberger See unter.

Am 9. Mai tritt die deutsche Kapitulation in Kraft.

1946

Frühjahr: Der Orientforscher zieht nach Landshut um. Dort verstirbt er am 15. November im Alter von 86 Jahren.