Inhaltlich umspannen die Handschriften ein außerordentlich breites Themenfeld mit den Schwerpunkten Religion, Wissenschaft und Literatur. Zu den einzelnen Fachgebieten zählen Koranwissenschaft, Dogmatik, Hadithsammlungen (Sammlungen von Prophetentraditionen), Mystik, Recht, Philosophie, Ethik, Geographie, Medizin, Grammatik, Lexikographie, Rhetorik, schöne Literatur, Geschichte und christliche Literatur. Besonders bemerkenswert sind die schriftlichen Zeugnisse mit Bezug auf das damalige Zeitgeschehen. Als Beispiel sei ein Werk über den in Mesopotamien ansässigen Stammesverband der Milli genannt, der sich aus Berbern und Kurden zusammensetzte (Hs. or. 143). Im Mittelpunkt stehen die Auseinandersetzungen dreier Stammesoberhäupter mit den Arabern und der osmanischen beziehungsweise türkischen Regierung. Mit zwei von ihnen knüpfte Oppenheim während seiner Orientreisen freundschaftliche Bande. Die Milli waren es auch, die ihn auf die Ruinenstätte Tell Halaf aufmerksam machten. Eine anonyme handgeschriebene französische Übersetzung des Textes bewahrt das Hausarchiv des Bankhauses Sal. Oppenheim in Köln auf. Der überwiegende Teil der Oppenheim-Handschriften ist durch weitere Abschriften in anderen Bibliotheken belegt und liegt inzwischen zusätzlich in gedruckter Form vor.