Vorschläge, die geborgenen Fragmente einzuscannen und von einem Sortierprogramm »auf Knopfdruck« bestimmen zu lassen, scheiterten an der fehlenden Soft- und Hardware. Selbst wenn es möglich gewesen wäre, diese zu entwickeln, hätte die Materialaufnahme mutmaßlich Jahre gedauert; ob ein derartiges Verfahren zum Erfolg geführt hätte, schien daher mehr als fraglich. Statt am runden Tisch Expertisen und theoretische Lösungen zu erarbeiten oder eine virtuelle Rekonstruktion an den Anfang der praktischen Arbeiten zu stellen, vertrauten die Wissenschaftler auf ihre kognitiven Fähigkeiten: Über 27.000 Bruchstücke mussten gesichtet, sortiert und bestimmt werden. Grundlage für die anschließende Feinidentifizierung waren historische Schwarz-Weiß-Fotos, die die Steinbilder auf der Ausgrabung und im Museum zeigten. Da alle Skulpturen aus monolithischen Blöcken gemeißelt waren, die sich optisch durch ihre spezifischen Gesteinsmerkmale gut voneinander unterschieden, konnten in der Folgezeit auch nahezu alle Innenbruchstücke eindeutig zugewiesen werden.
Parallel zu den Identifizierungsarbeiten wurde nach einer Vorlaufzeit von nur drei Monaten im Februar 2002 mit der Restaurierung der ersten Skulptur begonnen. In der Sortierhalle provisorisch zusammengesetzt, mussten die Segmente wieder auseinandergenommen, die zusammengehörigen Teile neu markiert und die Bruchflächen sorgfältig für die Klebung mit Epoxidharz vorbereitet werden. Je größer die einzelnen Segmente wurden, desto schwieriger gestaltete sich die Montage der bis zu 2,20 Meter hohen, tonnenschweren Skulpturen.